Theater tut not - Zukunft des Landestheaters Coburg

Landestheater Coburg

Theater tut not – Zukunft des Landestheaters Coburg

Angeregt durch die Äußerungen von Professor Stübbe zum veränderten Kulturverhalten der Bürger lud die FDP Coburg zu ihrem „Kommunalpolitischen Arbeitskreis“ am 18.08. in das Restaurant „Goldenes Kreuz“. Der Vorsitzende Dr. Zimmermann konnte einen großen Kreis von Interessenten begrüßen.

Herr Stübbe legte Wert auf die Feststellung, dass er die Generalsanierung des Theaters nach denkmalrechtlichen Anforderungen als Voraussetzung des künftigen Betriebs an sieht. Er fordert allerdings, über die Renovierung des Gebäudes hinaus vorauszu- denken. Welche Zielgruppen sollen in Zukunft angesprochen werden? Was kann das Theater in Zukunft der Jugend bieten, die letztlich die künftigen Kosten tragen muss? Er befürchtet eine bürokratisch nur auf das Gebäude fixierte Planung, die  ziellos bleibt ohne Überlegungen zu den Anforderungen einer künftigen Theatergesellschaft.

Die Diskussion brachte verschiedene Anregungen:
eine moderne Bühnengestaltung mit Videowänden statt Kulissen;
Hemmschwellen abbauen durch Öffnung auch außerhalb von Vorstellungen;
Schultheatergruppen in den Betrieb einbeziehen;
Eltern mit Kindern zum Theaterbesuch anregen usw..

Kritische Stimmen bezweifelten, dass sich die Stadt diese Kosten leisten könne, ohne andere wichtige Themen zu vernachlässigen. Das Landestheater könne als Museum genutzt werden. Das Globe solle das Landestheater endgültig ersetzen.

Gegen diese Vorschläge richteten sich viele Beiträge. Das Globe sei eine Übergangsstätte und nicht geeignet für das Theater. Es fehle die Infrastruktur. Die Technik für Kulissen fehle. Selbst Toiletten für die Schauspieler seien nicht vorhanden. In Zukunft werde es jedoch als Veranstaltungshalle genutzt werden können.

Mehrfach wurde gefordert, dass die Theaterleitung eine Analyse vorlegt, aus der sich die Altersgruppen der Besucher ablesen lässt. Insbesondere interessiert dabei die Entwicklung der Zahl jugendlicher Besucher in den letzten Jahren. Hier wird die FDP gegebenenfalls einen Antrag zur Information stellen.

Das Ergebnis war, dass in jedem Falle das Theater entsprechend den Anforderungen des Denkmalschutzes renoviert werden muss, jedoch moderne Bedingungen erfüllt werden müssen: Brandschutz, arbeitsrechtliche Bedingungen, Proberäume, moderne Technik. Der Stadtrat wurde kritisiert, weil er nicht genügend auf die Pläne des staatlichen Bauamt einwirke. Dem wurde mit dem Hinweis widersprochen, dass Eigentümer des Landestheaters der Freistaat, während Coburg lediglich an den Kosten beteiligt sei. Zudem müssten die Planer noch ihre Ergebnisse vorlegen, bevor der Stadtrat über das weitere Vorgehen entscheiden könne. Nach der Finanzierungsvereinbarung fehlt es zwar an einer direkten Einflussnahme, jedoch kann der Stadtrat bei Zweifeln noch zweimal aus der Vereinbarung aussteigen.

Deswegen seien Veranstaltungen wie diese sinnvoll, um bereits im Vorfeld in Bamberg und München die kritischen Stellungnahmen der Bürger bekannt zu machen.

Dr. Hans-Heinrich Eidt, Stadtrat FDP