Sinnvolle Mobilität für COBURG

Justus Meixner, Michael Zimmermann & David Cooper bei einer Besprechung

Antrag:  Stadtbus muss Beitrag für Mobilitätswende liefern

 

 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Sauerteig,

sehr geehrte Damen und Herren des Stadtrates,

 

der Stadtrat möge beschließen:

 

   

 

Beschluss:

Die Stadt Coburg bekennt sich zum Ziel der Verminderung von CO2-Emissionen im Stadtgebiet und sieht hier den Stadtbusverkehr als wichtigen Baustein. Dies erfordert ein radikales Um- und Neudenken in diesem Bereich. Daher ist im Rahmen der Fortschreibung des Nahverkehrsplans unverzüglich ein separates Gutachten in Auftrag zu geben, dass ermitteln soll, wie der Beitrag der Stadtbusse zu diesem Ziel gestaltet werden kann.

 

Begründung:

Der UNO-Generalsekretär Antonio Guteress hat im Rahmen der aktuellen Klimakonferenz in Scharm-el-Scheich die weitreichende, dramatische Aussage gemacht, die Welt „befindet sich auf dem Highway to (Climate) Hell“. Daher ist jeder Akteur aufgefordert, seinen Beitrag zur Bewältigung dieses globalen Problems zu leisten. Hierzu soll sich die Stadt Coburg ausdrücklich bekennen und dieses Ziel gerade im Hinblick auf den ÖPNV und dem ihr obliegenden Stadtbusverkehr verfolgen.

Seit den 1990er-Jahren sind die CO2-Emissionen in Deutschland nur wenig zurück gegangen, wenn man die Notwendigkeit der Reduktion um 50% bis zum Jahr 2030 bedenkt. Somit sind in den nächsten ein bis zwei Jahren die Maßnahmen festzulegen, damit dieses Ziel noch erreicht werden kann. Es besteht daher dringender Handlungsbedarf.

Was hat sich in den Jahren seit 1990 in unserer Stadt getan? Festzuhalten ist hier, dass sich die Fahrgastzahlen im Stadtbusverkehr in den letzten 20 Jahren nicht wesentlich erhöht haben. Dies mag an der kaum merklichen Verbesserung des Verkehrsangebotes (gemessen in Wagenkilometer) liegen, die einer Entwicklung zum Erreichen der Klimaziele auf lokaler Ebene maßgeblich entgegensteht.

Aktuell erfolgt die Fortschreibung des Nahverkehrsplans für den Landkreis Coburg und die Stadt Coburg, so dass im Rahmen des Plans auch festzulegen ist, mit welchen Maßnahmen eine deutliche Fahrgaststeigerung im Stadtbusverkehr erreicht werden kann, so dass durch die – im Vergleich zum Pkw – umweltfreundlichere Fahrt mit dem ÖPNV ein Beitrag zum Erreichen der Klimaziele realisiert werden kann. Dabei muss sich der Stadtbusverkehr zu einem zukunftsfähigen ÖPNV-Angebot für die breite Bevölkerung entwickeln.

Maßnahmen zur Erhöhung der Fahrgastzahlen betreffen alle Bereiche des Stadtverkehrs, zum Beispiel:

  • Ausbau Verkehrsangebot im Hinblick auf Taktung, Linienführung und Betriebszeiten
  • Marketing zur gezielten Ansprache jüngerer und mittelalter Bevölkerungsschichten
  • Digitalisierung (z.B. noch tiefere Integrationen in den DB Navigator, verbesserte Verplanauskunft im Internet, Abkehr von PDF-Fahrplänen, Fahrplanauskunft per App)
  • Beschaffung moderner Fahrzeuge

Somit erfordert eine grundlegende Bewertung der notwendigen Maßnahme eine umfangreiche Analyse im Detail. Es ist fraglich, ob diese im Zuge des Nahverkehrsplans, welcher bereits ein umfassendes Werk darstellt, geleistet werden kann. Daher ist es notwendig, die Bewertung im Rahmen eines separaten Gutachtens zu realisieren. Die FDP beantragt daher, dass die Verwaltung beauftragt wird, ein solches Gutachten unverzüglich in Auftrag zu geben, welches dann bei der Fortschreibung des Nahverkehrsplans unbedingt berücksichtigt wird.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Dr. Michael Zimmermann,                                                      Dr. Hans-Heinrich Eidt

Stadtrat                                                                                     Stadtrat